Großen Zustrom verzeichnete der erste Aktionstag Demenz in Klosterneuburg am 28. November 2025. Kurzvorträge, Podiumsgespräche und acht Gesprächsinseln informierten rund um die Themen Vergesslichkeit und Demenz. Der Aktionstag wurde vom Verein „Gut leben mit Demenz in Klosterneuburg“ mit Unterstützung der Stadtgemeinde organisiert.

Vizebürgermeisterin Maria Theresia Eder betonte in ihren Eröffnungsworten die Wichtigkeit des Themas, Obfrau Susanne Wolf-Eberl versuchte Mut zuzusprechen, mit der Krankheit offen und mit den Betroffenen respekt- und würdevoll umzugehen. Neurologe Omid Hosseiny gab einen guten Überblick über Vergesslichkeit und Demenz, ermutigte zu einer Abklärung zu gehen und benannte auch Tipps für den Umgang mit der Situation. Besondere Freude machten die kurzen Bewegungseinheiten von Isabella van Kooij, Karin Hruschka und Katja Schopper. An den insgesamt 8 Gesprächsinseln mit über 25 Expertinnen und Experten aus Klosterneuburg war großer Gesprächsbedarf zu beobachten. Der Austausch und die Gelegenheit für direkte Information wurden sehr gut angenommen. Auch der Spieletisch vom Spielepeter und die unterhaltsamen Übungen bei „Tut gut“ fanden großen Anklang.

Eigenständigkeit und Unterstützung - das braucht es!

Die Frage, wie kann Eigenständigkeit von Menschen mit Vergesslichkeit und Demenz erhalten bleiben und wo braucht es Unterstützung wurde in einer Podiumsdiskussion behandelt, Silvia Schmid-Kietreiber, sie leitet die PROMENZ-Selbsthilfegruppe Klosterneuburg, berichtete, dass sich Betroffene selbst in dieser Gruppe austauschen und mit Tipps gegenseitig unterstützen. Denise Uthoff erzählte als Angehörige, wie schwierig es ist, zu verstehen, wo die betroffenen Angehörigen noch Dinge gut selbst erledigen können und wann es Zeit für sie ist, z.B. das Autofahren anderen zu überlassen. So benötigen gerade auch Angehörige Beratung und Unterstützung. Andrea Goldemund, sie leitet eine Demenz-Angehörigengruppe in Klosterneuburg ergänzte, dass auch hier der Austausch untereinander eine wesentliche Hilfe ist. Schließlich zeigte Sabine Sramek, Pflegeleiterin bei den Barmherzigen Brüdern in Kritzendorf, auf, dass gerade in einem Pflegewohnhaus größter Wert darauf gelegt wird, dass Menschen mit Demenz in ihrer Selbstständigkeit gestärkt werden.

Tipps für Notfälle

Besonders spannend wurde es, als Ramona Quast, die Chefinspektorin der Polizei Klosterneuburg und Christian Gröschl, Bezirksgeschäftsstellenleiter des Roten Kreuzes erklärten, wer zu verständigen ist, wenn eine Person sich verirrt hat und nicht mehr nach Hause findet – die Polizei. Chefinspektorin Quast stellte auch ein Informationsblatt für Angehörige vor, wenn Menschen mit Demenz vermisst werden. Christian Gröschl präsentierte eine Notfalldose, in der ein Blatt mit allen wichtigen Gesundheitsdaten aufbewahrt werden kann und bei einem plötzlichen Rettungseinsatz mitgenommen werden kann.

Abwechslung, Austausch und Information

Zum Abschluss wurde von Vizebürgermeisterin Maria Theresia Eder betont, dass die Stadtgemeinde laufend daran arbeitet, die Information der Bevölkerung zu diesen Themen zu verbessern, Johannes Hainzl stellte die Angebote des Demenzservice Niederösterreich vor und Gabi Simon, gab einen kurzen Überblick über die Erwachsenenvertretung, insbesondere auch über die Vorsorgevollmacht.

Der Wechsel von Vortragsprogramm und Gesprächsmöglichkeiten wurde von den Teilnehmenden besonders geschätzt. Mit Gulasch und Krautfleckerln konnten sich dann alle bei einem gemütlichen Ausklang stärken.

Danke an die teilnehmenden Organisationen und Dienstleister

Wir danken allen an den Gesprächsinseln teilnehmenden Organisationen, die auch weiterhin für Beratung, Information und Tipps zur Verfügung stehen:

  • Betreuung und Pflege in Einrichtungen:
    Barmherzige Brüder Kritzendorf; Caritas Pflege Haus St. Leopold; PBZ Klosterneuburg
  • Betreuung und Alltagsbegleitung zuhause:
    BestCare24; Caritas Pflege Zuhause; Hospiz St. Martin; Karin Hruschka, Ressourcentrainerin, Rotes Kreuz Klosterneuburg; Sanitätshaus Luksche - vital leben; Zeitpolster
  • Beratung und Therapie:
    Demenzservice NÖ; Gut leben mit Demenz in Klosterneuburg; Psychologinnen Landesklinik Klosterneuburg; Psychologische Beratung Denise Uthoff
  • Soziale Angebote:
    Aktiv-Cafe; Evangelische Gemeinde; Gedächtnistraining in der Pfarre St. Leopold; PROMENZ
  • Entspannung und Bewegung:
    Isabella van Koij, Tanz- und Fitnesstrainerin; Katja Schopper, Bewegungstrainerin; Nordic Walking, Karin Alper; Theresa Beranek, Bewegungs- und Entspannungstrainerin
  • Gesundheit und Ernährung:
    Lisa Gibon, Ernährungsberaterin; Mrs. Sporty Klosterneuburg; Sybille Schopper, Butter aufs Brot; „Tut gut“, Land NÖ
  • Rechtliche Unterstützung und Vorsorge:
    Stadt Klosterneuburg; Vertretungsnetz